Lokale Produkte21 September 2017

Die Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus), ein anderes Kraut Liguriens

Ein Kraut eher bekannt und geschätzt in Ligurien, trotz der Tatsache, dass dessen Existenz den meisten entgeht.

Die Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus), ein anderes Kraut Liguriens

Die Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus) ist eine Art von der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Weitere Namen sind Kohl-Gänsedistel oder Gewöhnliche Gänsedistel. Es handelt sich um eine in Mitteleuropa alteingebürgerte Art, die im Mittelalter als Gemüsepflanze angebaut wurde.

Trotz der anhaltenden Krise, Gifte, menschlichen Verrat und klimatischen Strapazen, gibt es immer noch Leben auf dem Planeten und die ligurischen Kräuter, die ihrerseits nicht aufhören, uns mit ihrer Vitalität zu überraschen.

Es wird gesagt, dass auch der berberische Pirat Ulu Ali oder Ucciali oder Occhiali alias Giovanni Dionigi Galeri, zum Islam konvertiert und dann Pascha von Tripoli, Gouverneur von Algier, Protagonist der Razzien bis Taggia und Roccabruna und Korsika, sowie in der Lage, Johann von Österreich bei Lepanto zu widerstehen (wie auch vom Cervantes in Don Chisciotte erinnert), es köstlich fand und es genoss in dieser Gegend.

Die Ligurier haben eine Kenntnis was Kräuter anbelangt, seit undenklichen Zeiten, bis zu dem Punkt, dass die Kräuter-Gelehrsamkeit, eine authentische Volksweisheit dieser Leute ist.

Dieses Thema führt uns zwangsläufig zu der sogenannten Gänsedistel, d.h. Grespino (Sonchus Oleareus L.). Der Mundart Name variiert von Region zu Region: Lacciussu in Laigueglia und Andora, Scixerboa in Genua und Recco, Lacciussa oder Lacciussola in Val d'Arroscia, Acciussola in Porto Maurizio, Scurzoere oder Quarlati in Nava, Strugium in La Mortola, Cardella und Cardellina in Bordighera, Lacciusso und sogar Sérbixe in Diano Marina, Laccianson in Savona, Cardella dumestega in Dolceacqua, Accioira in Montalto, Dévure im Finalese, Lacette in Bardineto, Mascherpin in Ovada und andere Namen anderswo.

Es ist eine jährliche oder zweijährliche Pflanze, 20-100 cm hoch; der schlanke Stamm, in der Regel sehr verzweigt mit weichen und undurchsichtigen Blättern, nicht dornig, mit kleinen und scharfen Ohren, mit umfassenden Samen, während die Blumen in Blumenkörbchen sind, im allgemeinen sehr flockig, und die Zungen Blumen sind 12-14 mm gross; es hat Samen (Achenes) von 7-3 mm. Blüht in gedüngerten Kulturen, in den Wänden und an den Rändern der Strassen.

[Salat, Kredit Xufanc]

In Ligurien nutzt man die ganzen Rosetten, bis zu 7 cm im Durchmesser, sehr zart, roh in Salaten und haben einen Geschmack der an Haselnuss erinnert (vor allem in Ovada), während es auch gut als Aperitif ist. Dessen medizinische Eigenschaften sind vor allem Ton fördernd und hat auch eine gallentreibende Funktion.

Diese Sonchus kann mit anderen Arten leicht verwechselt werden wie Sonchus arventis L.s.s. Hill, der in den gleichen Umgebungen lebt. Die Sonchus oleareus hat ihre meiste Verbreitung in Ligurien: dessen Geschmack ist leicht nussartig aromatisiert, nur bitter genug um schmackhaft zu sein.

[Quelle: Pierluigi Casalino].

Judit Neuberger

International editions:   English | Deutsch | Russian