Ausflüge15 Februar 2019

Wanderung: Ring der alten Dörfer von Verezzi [Fotogalerie]

Es ist ein Spaziergang durch die Vergangenheit, auf dem Hügel oberhalb von Borgio. Bis zu den Höhlenmenschen und Dolmen. Unbestrittener Protagonist: der rosa Stein von Verezzi.

Kredit Pmk58

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Verezzi, die Ortschaft

Vom Parkplatz der Ortschaft (am Ende der Via Nazario Sauro) nimmt man die fröhliche Gasse zwischen den Steinhäusern, die zur Piazza Sant'Agostino führt, die von der gleichnamigen Kirche überragt wird. Es ist eine herrliche, grau-rosa Terrasse, die sich zum Meer hin erstreckt. Man geniesst den Blick über Borgio und die Landzungen nach Capo Mele. Stellen Sie sich den Charme des Theaterfestivals vor, das hier seit mehr als 50 Sommer zwischen Himmel und Meer stattfindet! Ein Blick auf die Steinkirche von Verezzi, und man schlüpft unter die Gewölbe der Via Roccaro, die zum nächsten Dorf führt. 

[Kredit Twice25]

Verezzi, das Dorf Roccaro

Man geht an Steinmauern entlang, die auf grüne Gemüsegärten und duftende Gärten gehen; Rechts ein altes Waschhaus. An der Kreuzung geht man unter einem Portikus nach links, und man schaut zurück, um einen unerwarteten Blick auf die weisse Kapelle der Unbefleckten zu werfen. Man kehrt zur Kreuzung zurück. Bevor man jedoch die Via alla Torre nimmt, den steinigen Aufstieg, der zur Asphaltstrasse führt, geht man in Via Ortari ein paar Meter nach links fort und schaut auf die Panoramaterrassen im Blauen ausgeschnitten ... Auf der Asphaltstrasse, rechts ein Weg (auf der Höhe des Schildes Via alla Torre - Crosa) ermöglicht es, die Haarnadel zu schneiden, und bringt direkt vor der kleinen Cappella dei Campi, die von einem kleinen Garten umgeben ist. Eine Inschrift im Architrav stammt aus dem Jahr 1606 (es gab jedoch eine ältere). Man überquert den Parkplatz vor der Kirche und betritt das Dorf Crosa. 

[Kredit  Davide Papalini]

Verezzi, das Dorf Crosa

Der Asphalt kehrt sofort gepflastert zurück. Man geht direkt zwischen den Häusern weiter und lässt rechts eine Nische mit Madonnina. Bald erreicht man die alten Waschhäuser, in denen Riccardo nicht zögert, sofort die Wasserpumpe zu starten. Sie funktioniert noch! In der Tat scheint eine Anwohnerin gerade mit dem Waschen der Wäsche fertig zu sein  (!) ... Man folgt ihr, als sie die steinige Steigung nimmt und in ein Tor schlüpft. Stattdessen, während man das immer breitere Panorama bewundert, geht man zu einer Höhle, es ist die Arma Crosa, eine uralte Karsthöhle. Es ist beeindruckend, es sich für Zehntausende von Jahren und in den unterschiedlichsten Klimazonen als ein menschliches Zuhause vorzustellen ... 

[Kredit Flickr]

Der Dolmen von Verezzi

Der Aufstieg, verwandelt sich in einen erdigen Pfad im Wald. An der Gabelung geht man nach links und folgt der Beschilderung zum megalithischen Dolmen (Kreiszeichen und rote Raute). In zehn Minuten erreicht man eine kleine Lichtung mit einer beschreibenden Tafel, auf der der Dolmen (III-II. Jahrtausend v. Chr.) als einzigartig in der Gegend  vorgestellt wird. Der Dolmen ist leicht zu erkennen.  

[Kredit  Davide Papalini]

Das Kreuz der Heiligen, die phönizische Mühle

Zurück an der Gabelung geht man weiter in Richtung der Kirche San Martino. Auf dem Weg, an einem Rastplatz, begegnet man dem Steinkreuz der Heiligen, das im 17. Jahrhundert von den Kapuzinerbrüdern (aus dem Heiligen Land zurückkehrend) direkt am Rande der alten Klippe aufgestellt wurde. Von hier aus kann man alle vier Dörfer von Verezzi auf einen Blick bewundern! Ein Stück weiter stösst man auf die phönizische Mühle. Sie ist nicht gossartig instand gehalten ... aber es scheint, dass es in Europa nur zwei andere gibt (in Sizilien und Spanien) und noch schlimmer! Kuriosität: So funktionierte die Mühle: Der Turm war mit 8 Fenstern ausgestattet, die geöffnet oder geschlossen wurden, um den Wind nach innen zu leiten. Hier übertrug ein vertikaler Mast mit Sägelflügeln die Drehbewegung über Holzgetriebe auf eine Steinmühle. 

[San Pietro Apostolo, Kredit Hans1967]

Die Kirchen von Verezzi und die Glocke

Noch ein paar Schritte und hier ist man auf der grossen Panoramaterrasse vor den beiden Kirchen, der Pfarrkirche San Martino Vescovo (Steinkanzel von Verezzi) und dem Heiligtum von Maria Regina Mundi. Es ist unmöglich, nicht die Ruhe des Ortes zu geniessen, auf der Wand sitzend. Oder an den Holztischen des malerischen Gasthauses, das in der alten, bereits bestehenden Kirche errichtet wurde, platziert. Auf der Seite, einsam, die Mutterglocke, die jeden Abend um 19 Uhr zum Gedenken an die Mütter spielt und der kleine Gemeinschaftsfriedhof, der jetzt geschlossen ist, mit dem wertvollen Grab der Cucchi (Natursteinportal von Verezzi).Kuriosität: Der Verezzi-Stein ist eine rötliche Variante des Finale-Steins. Es entstand durch die Verdichtung von Sand- und Kalksteinteilen von Krebstieren, Muscheln, Seeigeln, Seesternen, Korallen und Haizähnen auf dem Grund einer 25-km-Lagune von 25 Millionen Jahren her. Das Anheben des Meeresbodens, begleitet von Wasserentnahme, hat den Stein hervorgebracht, den der Mensch seit Urzeiten als Zier- und Schneidstein verwendet hat. 

[Höhlen, Kredit Facebook site]

Höhlen!

Ein paar Minuten nach Osten auf der Via da Ciappa führt zu einem alten Gebäude und einer wunderschönen rosa Höhle. Es sieht aus wie der Eingang zum Tunnel einer Miniatur-Petra! Die Grotten sind ein unterirdischer Schönheitsschatz, nicht zu verpassen!

Judit Neuberger

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