Pierre-Auguste Renoir und sein Museum in Cagnes sur Mer [Video und Foto Galerie]

Im Jahr 1908, hat sich Pierre-Auguste Renoir, einer der Gründer des Impressionismus, im Bereich Collettes von Cagnes sur Mer niedergelassen, mit der geliebten Frau Aline und drei Söhnen Pierre, Jean und Claude. Es ist in dieser malerischen Ecke der Riviera, dass Renoir eine grosse Villa im typisch provenzalischen Stil bauen liess, umgeben von Oliven- und Zitrusbäumen, wo ein grosses Studio mit Blick auf den Garten, die perfekte Kulisse für einige der Meisterwerke, vom französischen Künstler gemalt, wurde.

Das Panorama, das sich bis Cap d'Antibes erstreckt, sonniges Klima, das Licht und die Landschaften, die ihn umgeben, inspirierten den grossen impressionistischen Meister, der mit Farben und Schattierungen auf Leinwand, Blumen und Früchten des Landes reproduzierte, aber auch leuchtende Körper und Gesichter der jungen Frauen von Cagnes. Oft werden die, die in dem Dienst der Familie im Haus arbeiten, Modelle, die Renoir in seinem Atelier malt: fasziniert von der durchlässigen Oberfläche der Haut und den Farben, die ein einfaches und gesundes Leben erwecken, stellt der Maler sie mit sexuellen Körpern und Gesichtern voller Licht dar und bereichert seine Palette mit roten Farben.

Es ist in Cagnes sur Mer, dass Renoir zum ersten Mal die Kunst der Skulptur wagt, zuerst mit Richard Guino und dann mit Louis Morel: die monumentale Venus Victrix, der Hirt Paride, die Büste seiner Frau Aline und der Kleine Schmied attestieren herrliche Kunstwerke zwischen 1913 und 1918. Wenn Kunsthändler, Sammler, Gönner und Maler regelmässige Besucher von Collettes sind, um die Gemälde des Meisters zu bewundern, für Renoir wurden die Skulpturen - die gerade aus seinen Bildern zu kommen scheinen - schnell eine neue Leidenschaft. Trotzdem er an Rheuma leidet (der Maler hat selbst gemalt, obwohl er gezwungen war, den Pinsel an die Hand zu binden, die nicht mehr in der Lage war, etwas zu halten), fuhr Pierre-Auguste mit Begeisterung und Leidenschaft bis zum letzten Tag, 3. Dezember 1919, als er auf den Höhen von Cagnes, im Alter von 78, in seinem Haus starb, mit dem Malen fort.

Im schönen französischen Dorf, das ihn in den letzten Jahren des Lebens beherbergte, sind seine Landschaften, Porträts, Akten, Skulpturen geblieben, noch immer im herrlichen Anwesen untergebracht, eingebettet zwischen den Olivenbäumen, wo heute 14 Originalgemälde, die Möbel seiner Epoche und das vielgeliebte Studio, unauslöschliche Zeugnisse des kreativen Universums dieses grossen Künstlers, Platz finden.

Eingetaucht in dem Licht von Renoir, wurden in Cagnes sur Mer im Jahr 2008, die 100 Jahre der Niederlassung des impressionistischen Meisters im Dorf gefeiert. Und dem Begriff "cagnoise" von Renoir, der nach mehr als einem Jahrhundert für seine Kunst fasziniert, hat Gilles Bourdos einen Film gewidmet, "Renoir", am 2. Januar 2013 veröffentlicht, mit Michel Bouquet in der Rolle des Malers.

Wieder geöffnet am 26. Juli 2013 nach 18 langen Monaten der Renovierung, die Domaine Renoir - jetzt auch für Behinderte zugänglich - ist ein Museum mit einem komplett renovierten Verlauf, wo die Öffentlichkeit die Räume von Renoir und dessen Atmosphäre, als ob der Maler und die Familie immer noch da lebten, bewundern kann. Dank der jüngsten Restaurierung beherbergt das Museum neue Räume für Besucher geöffnet, einschliesslich das Zimmer im Erdgeschoss (einst die Unterkunft des Gärtners), wo dank der Spenden von Renoir und Guino Familien, 17 Skulpturen und 2 neue Original-Gemälde ausgestellt worden sind.

Die erste Etage der Villa, die durch das Klettern eine Steintreppe zu einer grossen Terrasse führt, beherbergt antike Möbel mit Kommoden und Stühlen neben der Renoir Familienküche und einige Zimmer, die Dokumente, Originalschriften, Gemälde und Skulpturen zeigen. Im zweiten Stock des Museums gibt es einige andere eingerichtete Zimmer und ein grosses Studio, wo der Maler zu malen liebte, vor einem grossen Kamin mit seiner Farbpalette, Staffelei und Stuhl. In perfektem Erhaltungszustand ist auch das Badezimmer mit Keramik und Armaturen der Zeit, ein charakteristischer Drehknopf um die Temperatur der Heizung einzustellen und einige persönlichen Gegenstände des Künstlers, darunter "bilboquet", traditionelles französisches Spiel, das aus einer Holzkugel bestand, die auf einen spitzen Stock, an dem sie mit einem dünnen Seil gebunden war, eingefügt werden musste (das Renoir auch wegen der Arthritis als Übung für die schmerzenden Hände verwendete).

Unter den ausgestellten Gemälden im Museum: "Paysage aux Collettes" 1914 "Coco lisant" 1905 "Les grandes baigneuses" von 1901/1902, "Jeune femme au Puits" (ohne Datum) und "Promenade sous bois" (1910). Ab dem Frühjahr 2014 wurden in der Villa auch für die Öffentlichkeit wertvolle Dokumente sowie Fotos, Archive und Briefe präsentiert, die von der Stadt Cagnes sur Mer auf einer Auktion, die in New York 20. September 2013 stattfand, gekauft wurden.