Ortschaften28 Februar 2019

Eine Fotoserie, die Helmut Newton in Bordighera aufgenommen hat, ist im Berliner Museum ausgestellt

Die Palmenstadt wurde im Laufe der Jahre nicht nur von berühmten Leuten und Malern besucht, sondern auch von weltbekannten Fotografen, darunter Helmut Newton, der als bester Fotograf der Welt zählt, für seine Studien von weiblichem Akt.

In Berlin geboren, lebte er in Australien, in Hollywood und in seiner letzten Lebenszeit auch in Montecarlo, wo er durch einen schweren Autounfall ums Leben kam. Sein Grab befindet sich heute in Berlin neben Marlene Dietrich, aber Berlin hat ihm ein sehr wichtiges Museum gewidmet, nicht nur mit fotografischen Bildern, sondern auch mit seiner persönlichen Sammlung und Objekten. 

Unter seinen Fotos im bedeutenden Museum in Berlin findet man insbesondere ein weltweit verbreitetes und für seine Besonderheit bekanntes Foto, das 1982 in Bordighera an der Argentina Küstenpromenade aufgenommen wurde und "Bases at Bordighera" heisst. Heute ist es als sehr selten definiert und befindet sich im ersten Stock seiner Sammlung in Berlin. 

Die dank Francesca Zoccali, Gisella Merello, Flavio Gorni, die frühere Journalistin Mirca Martino, die seit rund 30 Jahren als Sonderreporterin für Deutschland von "Sole24ore" ausgesandt wurde, durchgeführte Recherche, erzielte ein positives Ergebnis. Zahlreiche andere Bilder wurden identifiziert, auch an der Argentina Strandpromenade fotografiert. "Bases from Bordighera" könnte jedoch durch entsprechende Genehmigungen, von jetzigen und und früheren Künstlern verwendet werden, beispielsweise als Werbung für die Stadt

Ausstellung in Berlin bis 19. Mai.

[Kredit Tim] 

Helmut Newton hat mit seiner Aktfotografie in den 1970er-Jahren begonnen, diesseits und jenseits der Modebildproduktion, und bis zu seinem Lebensende 2004 auch in diesem Genre gearbeitet. Seine Serie „Naked and Dressed“, die den Übergang vom Mode- zum Aktbild in seinem Werk markiert, und die „Big Nudes“ machten ihn Anfang der 1980er-Jahre weltberühmt und inspirierten zahlreiche Kollegen und bildende Künstler zu Nachahmungen oder Neu-Interpretationen. Die jetzige Präsentation vereint etwa 80 solcher Ikonen aus manchen seiner bekannten Ausstellungen und Projekte wie „Helmut Newton’s Illustrated: Pictures from an Exhibition“, „White Women“, „Sleepless Nights“, „Big Nudes“, „Sex and Landscapes“, „Work“ oder „Us and Them“ sowie etwa 40 bislang ungezeigte Werke aus dem Stiftungsarchiv, darunter zahlreiche Original-Polaroids.
Helmut Newton schuf ein unvergleichliches Werk voll subtiler Verführung und zeitloser Eleganz – auch und besonders im Akt-Genre: Darunter finden sich Porträts nackter Menschen an Swimmingpools, raffinierte Aufnahmen unbekleideter Schaufensterpuppen und andere modebasierte Aktbilder, halbnackte Modelle mit orthopädischen Stützprothesen oder provokante Inszenierungen sexueller Obsessionen in weiblicher Besetzung, die in unserer Rezeption vielen Imaginations- und Assoziationsmöglichkeiten Platz lassen.

 

 

Judit Neuberger /http://www.helmut-newton.com

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