Ausflüge12 April 2018

Das Maira Tal: Ein wildes und authentisches Tal, das seine alten Traditionen bewahrt hat [Video und Foto Galerie]

Das Maira-Tal zu durchqueren bedeutet eine Zeitreise zu machen, bei der man spektakuläre Panoramen bewundern und alte Traditionen entdecken kann.

Hohes Maira Tal, Dorf Chiappera bei Acceglio

Hohes Maira Tal, Dorf Chiappera bei Acceglio

Das Tal


Spektakuläre und wilde Panoramen, vergessene und wiederentdeckte Ortschaften; Alle Orte im Maira-Tal weisen die Zeichen einer langen Geschichte auf, und erzählen vom respektvollen Umgang des Menschen mit der Natur

Das Tal hat seinen Namen vom Fluss Maira, liegt in der Provinz Cuneo, und hat im Talschluss die italienisch-französische Grenze, auf dem Alpenhauptkamm, zwischen Frankreich im Westen und der Poebene im Osten. Das Tal hat seinen Namen vom gleichnamigen Fluss, ist 45 Kilometer lang, relativ eng und wird von zwei hohen Wasserscheiden von den Nachbartälern getrennt.. Vor Millionen von Jahren war es einmal der Boden eines Urmeers, das zwei Kontinente trennte. Diese geologische Transformation vom Meeresboden zum einem Teil der Alpenkette ist in einigen Talabschnitten erkennbar.

Die Landschaft im Maira-Tal ist nie eintönig: von den üppigen Eichen- und Kastanienwäldern im unteren Talbereich erreicht man in nur 45 Kilometern tiefe Schluchten mit senkrechten Wänden. Ein wahres Paradies für alle Wander- und Outdoor-Begeisterten.

Die Auswahl an Aktivitäten ist groß, neben Wanderungen sind Kletter- und Klettersteigtouren, aber auch Ausflüge mit dem Mountain Bike möglich.

Wer einfach nur einen ruhigen Tag im Freien verbringen, und die großartigen Panoramen in einem der zahllosen Seitentäler genießen will, kann die alten Dörfer erkunden, wo die traditionelle Architektur aus Stein und Holz intakt geblieben ist. Man kann auch eines der ethnographischen Museen, oder eine der romanischen oder gotischen Kirchen besichtigen. Oder einfach nur die Sonne und die Natur genießen und die lokale Küche kosten.

Abwechslung, Erholung und Aktivurlaub kennzeichnen die Sommerurlaube im Maira-Tal, eine der urtümlichsten Gegenden der Westalpen, wo man die authentische okzitanische Kultur noch spürt.


Natur


Es entstand vor etwa 300 Millionen Jahren, als sich das urzeitliche Tethys-Meer zu schließen begann, und der ehemalige Meeresgrund an die Oberfläche kam, wie zahlreiche Fossilien beweisen. Es folgte der Zusammenstoß der beiden Kontinente Europa und Afrika, der dann für die Heraushebung (alpide Gebirgsbildung) des ehemaligen Meeresbodens verantwortlich war.

Diesen Teil der Erdgeschichte sieht man heute noch überall in der Landschaft: Die senkrechten Felswände der Rocca la Meja, die gefalteten Schichten der Gebirgsgruppen Punta Eco - Rocca Brancia, Cassorso und Bodoira-Monte Giordano und die Gardetta-Hochebene. Hier hat man 245 Millionen Jahre alte, versteinerte Fußabdrücke gefunden, die von einem TicinosuchusFerox stammen, einem Reptil aus dem Zeitalter der Trias. Es handelte sich dabei um eine Art Krokodil, das etwa 2 Meter lang wurde, sehr muskulös war, und einen sehr langen Schwanz hatte. Es lebte einst an den lauwarmen Ufern des verschwundenen Ozeans.

Geologisch sehr relevant ist die "RiservanaturaledeiCiciu del Villar" (Naturschutzgebiet der Ciciu von Villar). Hier befinden sich die sogenannten Ciciu (Felspuppen), das sind Steinformationen, welche die Form von Pilzen haben. Der Hut besteht aus einem harten Deckstein, und der Stiel aus sehr weichem Gesteinsmaterial. Diese "Pilze" stehen am Fuße des Monte San Bernardo, und sind auf einen Erossionsprozess zurückzuführen. Der Legende nach handelt es sich dabei jedoch um römische, versteinerte Soldaten. Dies geschah, um die Gefangennahme des San Costanzo zu verhindern.

Vom Gletscher breit ausgeschürft ist das Tal oberhalb von Acceglio. In Chiappera kann man die beiden Felstürme Rocca Provenzale und Torre Castello, sowie di Wasserfälle Stroppia bewundern. Beim Thema Wasser darf man das Naturschutzgebiet der Maira-Quellen nicht vergessen. Hier tritt reichlich Quellwasser in einer Mulde aus, wodurch viele Höhlen, die unter einem dichten Kiefernwald liegen, geschaffen wurden.

Aufgrund der besonderen geographischen Lage (hohe Gipfel, nahes Mittelmeer, nahe Poebene), und der zahlreichen Mikroklimata, die sich daraus ergeben, gibt es eine große Pflanzen- und Tiervielfalt.So trifft man hier zum Beispiel auf Tiere der asiatischen Steppe, wie Alpenschneehuhn, Schneehase,Bergfasan und Hermelin, es kommen aber auch die typisch alpinen Tierarten wie Gämsen und Murmeltiere vor, und am Himmel sieht man oft Bussarde kreisen.

Generell weist das Tal ein relativ mildes Klima auf, ist es doch durch seinen Ost-West Verlauf vor kalten Nordwinden geschützt.

Weitere Info: www.vallemaira.org

www.vallemaira.org

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